IG BAU – Wolfgang Kreis wiedergewählt

Als Gewerkschafter und Betriebsratschef kümmert sich Wolfgang Kreis um Belange der Beschäftigten. (Foto: pm)
 Mannheim. _(pm)
IG BAU-Bezirksvorsitzender wiedergewählt: Wolfgang Kreis ist als Chef des Bezirksverbands Nordbaden der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt für vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Damit bleibt der 64-Jährige Interessenvertreter für Bauarbeiter, Reinigungskräfte und Beschäftigte aus der Land- und Forstwirtschaft auch im Neckar-Odenwald-Kreis. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU im Kreis aktuell rund 2.600 Menschen – 1.600 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 270 in der Gebäudereinigung.

Wolfgang Kreis ist gelernter Industriekaufmann und arbeitet seit seiner Ausbildung in der Baubranche. Der gebürtige Karlsruher setzt sich als Gesamtbetriebsratsvorsitzender des Baukonzerns Züblin AG für die Belange von bundesweit rund 7.000 Beschäftigten ein. Zugleich ist Kreis Vorsitzender des Europa-Betriebsrats der Strabag SE und kümmert sich dort um die Interessen von 75.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Seit 1975 ist der 64-Jährige gewerkschaftlich aktiv, neben der IG BAU auch beim DGB. Ehrenamtlich engagiert er sich unter anderem als Richter am Bundesarbeitsgericht und im Präventionsausschuss der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft. Kreis ist verheiratet und hat zwei Kinder.

„Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – den Beschäftigten sollte es nicht egal sein, wie ihr Beruf in Zukunft aussieht“, sagt Kreis. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fielen aber nicht vom Himmel. Der Gewerkschafter appelliert an die Beschäftigten, sich gemeinsam mit der IG BAU für die eigenen Belange einzusetzen.

Das Handwerk in der Region sei in den nächsten Jahren auf Tausende zusätzliche Fachkräfte angewiesen. „Es kann nicht sein, dass sich noch immer viele Beschäftigte unter Wert verkaufen. Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen“, rät Kreis. Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden.

Dabei mache sich die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft in vielfacher Hinsicht bezahlt – nicht nur, indem Mitglieder Vorteile wie Tarif-Standards von höheren Löhnen bis hin zum zusätzlichen Weihnachtsgeld erhielten, sondern auch Leistungen wie dem Rechtsschutz oder Zusatzversicherungen für Autofahrer. An die Kommunalpolitik appelliert Kreis, die Sozialpartner zu stärken und die Vergabe öffentlicher Aufträge an die Einhaltung von Tarifverträgen zu koppeln. „In Zeiten des Baubooms muss der Staat – und hierbei auch die Kommunen – sicherstellen, dass nicht zu Dumping-Bedingungen gearbeitet wird.“

Beschäftigte sollten darüber hinaus stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Kreis.

Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont der IG BAU-Bezirkschef.

Außerdem kündigt Kreis an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU Nordbaden einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen.“

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