Vor dem endgültigen Vergessen bewahrt

Dieser Tage wurde von Kunststaatssekretärin Petra Olschowski in im Rahmen der Heimattage in Schloss Winnenden Thomas Siegmann der Zweite Landespreis für Heimatforschung Baden-Württemberg 2019 überreicht. Ausgezeichnet wurde sein Forschungsprojekt und seine fast 400 Seiten starke Publikation „… er heftete seine Seele an den lebendigen Gott – Spuren und Zeugnisse jüdischen Lebens in der Landgemeinde Hüffenhardt zwischen Odenwald, Kraichgau und Neckartal“, in der er die nahezu dreihundertjährige Geschichte der jüdischen Gemeinde des Kraichgau Dorfes und die Schicksale der Menschen, die in der Shoa ermordet wurden, nach umfangreichen Recherchen zur Darstellung bringt.

Seine Arbeit, die sich inzwischen in Bibliotheken, Instituten und Archiven im In- und Ausland befindet, etwa den Central Archives for the History of Jewish People in Jerusalem oder der Joseph Wulff Bibliothek im Haus der Wannsee Konferenz in Berlin, bewahrte die Landjudengemeinde vor dem endgültigen Vergessen und ist ein beeindruckendes Dokument gegen Schweigen und Gleichgültigkeit. Das Werk wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Anerkennung der herausragenden Leistung dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart übergeben.

Für die weitere Erforschung jüdischer Kulturgeschichte im Neckar-Odenwald-Kreis generierte Siegmann bislang unbekanntes Wissen und interessante Zusammenhänge über die Dorfgrenzen hinweg. Der im Münsterland und Hamburg lebende Autor arbeitet bereits an weiteren Beiträgen zu Perspektiven deutsch-jüdischer Geschichte.

Der Landespreis für Heimatforschung Baden-Württemberg wird seit 1981 ausgeschrieben, um beispielhafte wissenschaftliche Leistungen von Menschen zu würdigen, die sich ehrenamtlich mit einem Gebiet der Heimatforschung befassen.

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